Hofchronik: Vorgeschichte

In einer Gült (Schuldbrief) auf der Nachbarliegenschaft «Kuhmatt» von 1551 wird die «Büelweid» bereits erwähnt. Weiter lässt sich verfolgen, dass der «Buel» 1617 der Wendelinskirche von Greppen zinspflichtig ist und von einer Familie Küttel bewirtschaftet wird. Laut der damaligen Grenzen liegt das ganze Gut südlich vom Widenbach. Vermutlich steht hier bis zirka 1690 nur eine kleine Scheune, während sich das Wohnhaus wie bei den meisten Gütern im Dorfkern befindet. Wohl gegen Ende des 17. Jahrhundert wird das Wirtschaftgebäude um einen Anbau ergänzt, der künftig zum Wohnen dient.  

1702 führt eine Heirat zu einer Zusammenlegung mit dem Landstück nördlich des Baches. Als 1840 das Wohn- und Wirtschaftsgebäude einem Brand zum Opfer fällt, dient die zu diesem Grundstück gehörende Scheune dem Viehwirtschaftsbetrieb. Dieser wird damals mit vier Kühen «Winterung» angegeben. Daraus geht hervor, dass die Tiere im Sommer auf die Weiden der Gemeindealpen getrieben werden. Die Schatzungstabelle von 1868 hingegen spricht von zwei Kühen das ganze Jahr über – neben «100 Garben Schnitt», was auf einigen Ackerbau hinweist. 

1874 wird auf dem Platz der heutigen Scheune ein Neubau erstellt. In den Fundamenten ist der heute noch vorhandene prächtige Bogenkeller aus Stein integriert. Um die Wende von 19. zum 20. Jahrhundert verursacht eine Überschwemmung des Widenbaches, der wegen einer Moräne mit einer grossen Kurve quer zum Hang durch den Hof fliesst, beträchtlichen Schaden.

Von 1821 bis 1886 wechselt der Bühlhof nur einmal innerhalb zwei verschiedenen Greter-Familien. Danach erlebt er häufigen Besitzerwechsel. Als Josef Muheim-Arnold den Hof 1942 kauft, erzählt ihm der damals 70-jährige Wagnermeister Josef Fischer vom Nachbarhof «Döbeli», dass er mit ihm nun den 13. Bühlhof-Besitzer kennen lerne.

Der neue Besitzer hat seit 1935 in der Munitionsfabrik Altdorf gearbeitet. Mitten im Krieg wagt er mit bescheidenen Mitteln den Wechsel in die Landwirtschaft. Zuerst genügt ein 5-Liter-Kesseli für den Milchtransport in die Käserei, bei einem Milchpreis von rund 27 Rappen. Oft muss der Bauer in der Anfangszeit als Soldat einrücken. Dann führt seine Frau Theresia den Betrieb mit Unterstützung von Landdienst-Eingeteilten weiter. Zu diesem gehört auch die kriegswirtschaftliche Ackerbaupflicht. Für die aus dem Bergland Uri stammende Familie ist Obst- und Ackerbau komplettes Neuland. Die Elektrizität besteht nur aus Lichtstrom. Die Leitung des Trinkwassers, das dem Widenbach entnommen wird, endet beim Brunnen vor dem Haus. Als Erstes wird der Kraftstrom zugeleitet, damit der Benzinmotor (für Seilwinde und Jauchepumpe) durch einen Elektromotor abgelöst werden kann. 

Mit 169 Obstbäumen ergänzt der Bühlhof 1942 den Obstbaumwald von Greppen. Wegen des Hagelschlages fällt im folgenden Jahr der Obstertrag völlig aus. Ab 1944 hingegen ist das Obst wegen der Kriegszeit eine begehrte Ware und für damalige Verhältnisse eine beträchtliche Einnahmequelle. Das Mostobst wird im Nordteil des Hauses verwertet. Dazu gehören auch zwei Brennhäfen für die Aufbereitung von Schnaps.

-> Zum Protokoll ab 1944